Mindelheim, 18. Juli 2024 — Das Marktvolumen für Facility Services in Deutschland wuchs in 2023 um 9,8 Prozent auf 64,8 Milliarden Euro. Gründe für das deutliche Wachstum waren Lohn- und Preiseffekte, Übernahmen von spezialisierten Unternehmen, Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie insbesondere im Catering sowie der Transformationsbedarf hin zum CO2-neutralen Immobilienbetrieb. Die wesentlichen Herausforderungen für Facility-Services-Anbieter sind vor allem der hohe Personalbedarf und die regulatorischen Eingriffe in die Lohnentwicklung. Die aktuelle Krise in der Immobilienwirtschaft wirkt sich noch nicht wesentlich auf den Markt aus. Der Markt für Facility Services reagiert traditionell postzyklisch. Dämpfende Effekte auf die Marktentwicklung durch geringere Neubaufertigstellungen sind erst in den kommenden Jahren zu erwarten. Dies sind ausgewählte Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie zum Markt für Facility Services in Deutschland, die auf der Analyse von 67 führenden und mittelständischen Unternehmen basieren. Die Studie ergänzt und vertieft die im Juni veröffentlichte Lünendonk-Liste.
Markt trotzt schwacher ImmobilienkonjunkturDie Immobilienwirtschaft befindet sich aufgrund der veränderten Zinssituation, der gestiegenen Rohstoffpreise und der damit verbundenen Zurückhaltung im Transaktions- und Baugeschäft in einer Krise. Die auf den Betrieb spezialisierten Facility-Service-Unternehmen profitieren dagegen von der Transformation, die durch die ESG-Regularien zum CO2-neutralen Gebäudebetrieb nötig wird: Immobilienbetreiber fragen Beratungsleistungen, Unterstützung bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung, Optimierung des Betriebs und Modernisierung der Gebäudetechnik besonders nach. Auch Infrastrukturdienstleister verzeichnen eine steigende Nachfrage nach ESG-konformen Dienstleistungen.
Die Zahl der Beschäftigten stieg 2023 um 3,7 Prozent. Die Prognosen für die Umsatzentwicklung in den kommenden Jahren liegen zwischen 5,2 und 7,4 Prozent pro Jahr. Sofern die Unternehmen weiterhin ausreichend Personal finden, wird sich der Preiseffekt bis 2024 deutlich abschwächen und sich dem langfristigen Durchschnitt von zwei bis drei Prozentpunkten annähern.
Viele Unternehmen arbeiten am Einsatz Künstlicher IntelligenzEin weiteres Schwerpunktthema der Studie ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den Facility Services. Viele Unternehmen beschäftigen sich derzeit intensiv mit Anwendungsmöglichkeiten und entwickeln KI-basierte Dienstleistungsprodukte in den verschiedenen Gewerken. Insbesondere in der Gebäudetechnik versprechen sie sich Mehrwerte durch Predictive und Preventive Maintenance auf Basis von Big Data aus dem Anlagenbetrieb.
Lünendonk-Partner Thomas Ball kommentiert: „Die Ergebnisse der diesjährigen Marktanalyse zeigen einen dynamischen Markt, der sich nicht nur durch regulatorische Einflüsse rasant verändert. Viele Facility-Service-Unternehmen in Deutschland erwarten, dass der anstehende klimafreundliche Umbau von Gewerbeimmobilien und die Potenziale Künstlicher Intelligenz die Marktentwicklung maßgeblich beeinflussen werden. Eine differenzierte Analyse und Einordnung der Marktentwicklung ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Daher haben wir den Studienkommentar weiterentwickelt und legen einen stärkeren Fokus auf die Implikationen der Themen und Trends.“
Studienbezug und HintergrundinformationenIn die 21. Auflage der Lünendonk-Studie „Facility Service in Deutschland“ wurden 67 Facility-Service-Unternehmen einbezogen. Diese erwirtschafteten im Jahr 2023 33,9 Prozent des von Lünendonk ermittelten Marktvolumens in Höhe von 64,8 Milliarden Euro. Die von Apleona, Dr. Sasse, Dussmann, ISS, Piepenbrock, Spie, Strabag PFS, Vebego und Wisag unterstützte Studie bietet damit einen umfassenden Überblick über die Struktur des deutschen Marktes für Facility Services. Die Studie ist ab sofort zum Preis von 2.400 Euro zzgl. MwSt. als PDF-Datei unter
www.luenendonk.de verfügbar.
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