Pünktlich zum Wochenende meldete unter anderem das französische CERT (CERT-FR) eine Angriffswelle gegen Systeme, auf denen VMware ESXi in den Versionen 6.5.x, 6.7.x sowie 7.x läuft (Details auf der Webseite von
VMware). Das Brisante daran: Die Sicherheitslücke mit der Kennung CVE-2021-21974 ist bereits seit zwei Jahren bekannt und gepatcht. Die Angriffe richten sich also gezielt gegen ungepatchte Systeme. Die Schwachstelle hat einen Kritikalitätswert von 9.8 – die höchstmögliche Zahl ist 10. Viel kritischer wird es also nicht.
SofortmaßnahmenAuf erfolgreich angegriffenen Systemen wird die Nevada-Ransomware installiert, die unter anderem die virtuellen Festplatten der Gastsysteme verschlüsselt (Dateiendungen *vmdk, *vmx, *vmsd und andere). „Wer bisher die Patches nicht installiert hat, sollte hier schnellstens aktiv werden“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei der G DATA CyberDefense AG. „Verschlüsselte Systeme sorgen teilweise für Ausfälle, unter anderem bei einem italienischen Telekommunikationsanbieter.“
Um Angriffe zumindest vorerst zu blocken, wird empfohlen, das SLP-Protokoll auf ungepatchten Hypervisor-Systemen zu deaktivieren. Dazu sind in der Shell die folgenden Kommandos erforderlich:
Ausführliche Informationen finden sich in der
VMware Knowledge Base.
„Auch wenn es keine erkennbaren Zeichen eines Angriffs gibt, lohnt es sich nach IoC (Indicators of Compromise) zu suchen“, rät Berghoff.
Altlasten rächen sich bitterDiese aktuelle Angriffswelle zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, Patches zu installieren. Auch eine alte Sicherheitslücke kann zum Problem werden – manchmal auch erst Jahre später, wie in diesem Falle. Beispiele dafür gibt es genug. Eines der berühmtesten Beispiele, bei dem auch Heimanwender betroffen waren, ist WannaCry. Die hier zugrunde liegende Lücke war zum Zeitpunkt des Ausbruchs bereits seit einem Vierteljahr bekannt und gepatcht.