800 Teilnehmer aus der Community treffen sich zum Erfahrungs- und Wissensaustausch, um Technologien aus der EU voranzubringen – Digitale Souveränität im Fokus, gefolgt von KI, Cloud und Cybersecurity
In seiner Eröffnungsrede hob Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker, Berater für IT-Sicherheit der Bundesregierung und der EU-Kommission sowie Research Director am cyberintelligence.institute, hervor, dass die Kontrolle über die eigene IT-Infrastruktur eine essenzielle Voraussetzung für die digitale Souveränität ist – aber genau ebenjene Kontrolle durch das Outsourcing in die Cloud in immer größerem Umfang und nur allzu sorgenfrei abgegeben wird. Dadurch habe sich Deutschland sowohl in Wirtschaft und Verwaltung in den letzten Jahren erpressbar gemacht. Kipker betonte, dass die USA in Zeiten des globalen Umbruchs strategisch, technologisch und geoökonomisch kein verlässlicher Partner mehr seien und die aktuellen Entwicklungen nicht nur Anlass zur Sorge böten, sondern gleichzeitig auch ein Weckruf für die europäische Digitalsouveränität seien. Cybersicherheit sei ein zentraler europäischer Wert, den man schützen müsse – und der in unsicheren Zeiten für Europa durchaus Chancen auf dem Weltmarkt böte. Daher entwickle das cyberintelligence.institute diese Chance mit einer eigenen EU-Wertschöpfungsallianz originär europäischer Technologieunternehmen konsequent weiter.
Max Schrems, Jurist, Datenschutzaktivist und Chairman bei noyb, bekannt durch die von ihm angestoßenen Privacy-Shield- und Safe-Harbor-Urteile des EU-Gerichts (auch Schrems I und Schrems II Urteile genannt), sagte in seiner Eröffnungsrede, dass viele zwischen den USA und der EU getroffenen Regelungen auf bloßen Übereinkünften beruhen, aber kaum einer juristischen Prüfung standhalten würden. So wie Executive Orders Datenschutz anordnen können, könnten sie ihn auch wieder abschaffen. Zudem warnte Schrems davor, dass die Abhängigkeiten in punkto IT auch als politisches Druckmittel genutzt werden könnten. Mit Blick auf skandinavische Länder und sein Heimatland Österreich meinte er, dass die DSGVO und vergleichbare Regelungen Unternehmen nicht behindern, sondern zu datenschutzkonformen Produkten führen würden.
Momentum entsteht, wenn sich die richtigen Menschen treffenNiko Bender, TechRider der ersten Stunde und einer der Macher des Summits, ergänzte in seiner Eröffnungsrede: „Momentum entsteht, wo sich die richtigen Menschen treffen. Das ist das Motto des TechRiders Summit, der aus der IT-Community selbst heraus entstanden ist. Wir gehen aufeinander zu und bündeln die Energie. Das Netzwerk ist es, das Europa jetzt nach vorne bringt. Wir wollen mit unserem Event dabei unterstützen, dass viele Innovationen und Initiativen durch Vernetzung und Verknüpfung skalieren. Deswegen haben wir beim TechRiders Summit nicht nur den Anspruch, eine Konferenz mit Tiefgang zu veranstalten, sondern diese einzubetten in einen Marktplatz mit Ausstellung und ein Sommerfest mit etlichen Formaten zur Vernetzung und Verknüpfung von Initiativen.“
Auf dem TechRiders Summit sind zahlreiche Expertinnen und Experten sowie Unternehmen präsent, die zeigen, dass es in der EU wettbewerbsfähige Technologien gibt, unter anderen Feiyu Xu im Bereich KI, Dr. Michael Förtsch von Q.Ant, die EU-Projekte 8ra (IPCEI-CIS Next Generation Cloud Infrastructure and Services, das zentrale digitalpolitische Projekt der Europäischen Union) und LEAM (Large European AI Models).
Der TechRiders Summit 2025 läuft noch bis Freitagmittag. Unterstützt wird der TechRiders Summit von starken Partnern, wie eco – Verband der Internetwirtschaft, VOICE Bundesverband der IT-Anwender, BitMi Bundesverband IT-Mittelstand, KI-Bundesverband und BSKI Bundesverband für den Schutz kritischer Infrastrukturen.
Bilder von der Eröffnung sind
hier zum Download verfügbar.